Justizminister besucht die Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main III

Hessisches Ministerium der Justiz und für den Rechtsstaat

Justizminister besucht die Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main III

Der hessische Justizminister Prof. Dr. Roman Poseck besuchte heute die Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main III, die für den Frauenvollzug bestimmt ist. Dabei führte er Gespräche mit der Anstaltsleitung, verschiedenen Gremien sowie dem Anstaltsbeirat. Im Anschluss besichtigte er im Rahmen eines Rundgangs durch die Anstalt unter anderem die Sozialtherapeutische Abteilung, verschaffte sich einen Eindruck vom Schulunterricht für junge Gefangene und informierte sich über in der Anstalt angebotene berufsqualifizierende Kurse.

Im Rahmen seines Besuchs erklärte Prof. Dr. Roman Poseck: „Der hessische Justizvollzug stellt ein umfassendes und individuelles Angebot für die Resozialisierung der Gefangenen zur Verfügung. Die Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main III kommt dem Resozialisierungsziel in vorbildlicher Weise nach. In der Sozialtherapeutischen Abteilung wird durch besondere Behandlungsmaßnahmen die Eigenverantwortlichkeit, Selbständigkeit und das Verantwortungsgefühl für andere gestärkt. Jüngere Inhaftierte können während ihrer Haft Schulabschlüsse erwerben. Ein vielfältiges Kursangebot ermöglicht die berufliche Qualifikation der Gefangenen.“

Verschiedene schulische Bildungsmaßnahmen

Die Zuständigkeit der Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main III erstreckt sich auf Frauen und weibliche junge Gefangene zum Vollzug von Untersuchungshaft, Freiheitsstrafen im geschlossenen und offenen Vollzug, Jugendstrafen, Kurzstrafen und der Sicherungsverwahrung. Sie verfügt über insgesamt 336 Haftplätze. Die Sozialtherapeutische Abteilung ist eine besondere Abteilung, in der Frauen untergebracht werden, die wegen bestimmter Straftaten (z. B. Tötungsdelikte) verurteilt worden sind und deren Behandlung durch besondere therapeutische Mittel und soziale Hilfen zur Eingliederung angezeigt ist. Die in der Sozialtherapeutischen Abteilung durchgeführte Therapie hat das Ziel der Rückfallvermeidung über die Auseinandersetzung mit und die Aufarbeitung der Straftaten der Gefangenen. Hierfür steht ein interdisziplinäres Team zur Verfügung.

Jungen Inhaftierten werden in der Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main III verschiedene schulische Bildungsmaßnahmen angeboten. Geeignete Gefangene können dabei bis zum (gegebenenfalls qualifizierenden) Haupt- und Realschulabschluss geführt werden. Die schulischen Maßnahmen werden von vor Ort hauptamtlich beschäftigen Lehrkräften durchgeführt. Daneben gibt es weitere schulische Angebote wie Einzelfördermaßnahmen und Stützkurse, Deutsch als Zweitsprache und Alphabetisierung.

Angebot von Kursen zur beruflichen Qualifikation

In der Anstalt können auch verschiedene Kurse zur beruflichen Qualifikation in Anspruch genommen werden. Der kaufmännische Grundkurs mit Schwerpunkt EDV soll Gefangenen die erforderlichen Grundkenntnisse vermitteln, um eine qualifizierte Bürotätigkeit ausüben zu können. In einem neunmonatigen Zertifikatskurs für ausländische Gefangene können Frauen, die über keine deutschen Sprachkenntnisse verfügen, die Grundlagen des Schneiderhandwerks erlernen. Den Frauen soll damit eine berufliche Perspektive gegeben werden, um sie vor erneuter Straffälligkeit zu bewahren.

„In der Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main III wird die Wiedereingliederung der Inhaftierten in die Gesellschaft aktiv und frühzeitig vorangetrieben. Dabei wird nicht nur die Fähigkeit zur Aufnahme von Erwerbstätigkeiten vermittelt, erhalten und gefördert, sondern auch die Persönlichkeit der Gefangenen entwickelt. Ich bin beeindruckt vom besonderen Einsatz der Bediensteten und bedanke mich für ihr großes Engagement zur Resozialisierung der Inhaftierten“, sagte Prof. Dr. Roman Poseck abschließend.

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