Der leitende Regierungsdirektor Lars Streiberger und Justizminister Prof. Dr. Roman Poseck gemeinsam in der JVA

Hessisches Ministerium der Justiz und für den Rechtsstaat

Justizminister besucht Justizvollzugsanstalt Hünfeld

Der Hessische Minister der Justiz Prof. Dr. Roman Poseck hat heute die Justizvollzugsanstalt Hünfeld besucht, um sich mit dem Anstaltsleiter Lars Streiberger auszutauschen und sich während eines Rundgangs einen Überblick über die Anstalt zu verschaffen.

Die Justizvollzugsanstalt Hünfeld ist zuständig für den Vollzug von Freiheitsstrafen an männlichen Erwachsenen und ist mit den Werkbetrieben in den Bereichen Elektro, Metall und Konfektionierung die erste teilprivatisierte Justizvollzugsanstalt Deutschlands.

Hohe Arbeitsquote durch Zwei-Schichtsystem

Der Hessische Justizminister Prof. Dr. Roman Poseck sagte nach seinem Rundgang in der Justizvollzugsanstalt Hünfeld: „Die Justizvollzugsanstalt Hünfeld stellt mit der Teilprivatisierung eine Besonderheit in der hessischen Vollzugslandschaft dar. Rund 40 Prozent der nicht-hoheitlichen Betriebsleistungen, wie Werkbetriebe, die medizinische Versorgung der Gefangenen und der Küchen- und Reinigungsbetrieb, werden von einem privaten Dienstleister wahrgenommen. Weder die Gesamtverantwortung für die Anstalt noch vollzugliche Entscheidungen der Sicherheit sind von der Teilprivatisierung betroffen. Die Eingriffsbefugnisse gegenüber Gefangenen bleiben den Bediensteten weiterhin vorbehalten.

Das seit 1. Januar 2006 laufende Projekt hat sich bewährt. Insbesondere das angebotene Zwei-Schichtsystem findet bei den Gefangenen Bestätigung und führt zu einer 70-80 prozentigen Arbeitsquote in den Werkbetrieben. Außerdem haben die Gefangenen die Möglichkeit, IHK-Zertifikatslehrgänge bspw. in Metallbautechnik und in der Küchenarbeit durchzuführen.“

Nicht-hoheitliche Betriebsleistungen innerhalb der Justizvollzugsanstalt

Mit der Inbetriebnahme der Justizvollzugsanstalt Hünfeld am 1. Januar 2006 hatte Hessen als erstes Bundesland nicht-hoheitliche Betriebsleistungen innerhalb einer Justizvollzugsanstalt im Umfang von ca. 40 Prozent an einen privaten Dienstleister übertragen. Ein neuer Betreibervertrag wurde am 14.07.2021 unterzeichnet.

Abgestimmt auf den zweischichtigen Arbeitsbetrieb gibt es in der Justizvollzugsanstalt Hünfeld – getrennt nach Vollzugsabteilungen – an Vor- und Nachmittagen einen festgelegten Sportstundenplan. Dabei sind 225 Minuten (entspricht 3x Sport/Woche) Sport pro Gefangenen und Woche vorgesehen. Angeboten werden Fußball, Basketball, Tischtennis, Badminton, Fitness, Spinning und ein spezielles Konditionstraining. Auf den Freistundenhöfen befinden sich zudem Tischtennisplatten, Fitnesswürfel und kleine Sportfelder zum Basketball spielen. „Den Inhaftierten wird mit dem Sportprogramm ein vielseitiger Ausgleich angeboten. Sport im Justizvollzug fördert die Persönlichkeitsentwicklung der Gefangenen und trägt zur Verbesserung sozialer Kompetenz bei. Die Teilnehmenden lernen mit Erfolg und Misserfolg umzugehen. Sie erfahren auch, wie gewaltfrei miteinander gespielt werden kann und welche Vorteile gute Teamarbeit mit sich bringt. Die in der Justizvollzugsanstalt erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse sind ein wichtiger Bestandteil für die Resozialisierung der Gefangenen und damit für die Sicherheit der Bevölkerung", so der Minister.

„Der Besuch in der Justizvollzugsanstalt Hünfeld hat gezeigt, dass sich das Konzept der Teilprivatisierung für diese Anstalt bewährt hat. Mir ist ein hochengagiertes Team aus staatlichen Bediensteten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des privaten Dienstleisters begegnet. Ich danke allen für ihre Arbeit und ihren Einsatz, der täglich zur Sicherheit unseres Landes beiträgt“, erklärte Justizminister Prof. Dr. Roman Poseck abschließend.