„Das Projekt Arbeitsmarktintegration für jugendliche Strafentlassene ist ein wichtiger Baustein im Jugendvollzug, denn es bietet eine Perspektive für ein straffreies Leben. Die ehrenamtliche Arbeit der Mentorinnen und Mentoren ist von unschätzbarem Wert und baut eine Brücke zwischen dem Justizvollzug und der Gesellschaft“, sagte die Justizstaatssekretärin und ergänzte: „Es gibt viele Faktoren, die straffällige Jugendliche bei einem zukünftigen Leben ohne Straftaten unterstützen können. Die Familie und Angehörige können dabei eine Rolle spielen, aber auch Ausbildung und Beruf können helfen. Die ArJuS-Mentorinnen und -Mentoren zeigen hier Perspektiven auf, helfen beim Schritt in die Aus- und Weiterbildung sowie bei der Jobsuche und unterstützen somit die jungen Menschen ganz konkret auf dem Weg aus der Haft in die Freiheit. Ich bin sehr dankbar für dieses Engagement.“
Wichtige Unterstützung für jugendliche Strafentlassene
Das Projekt wurde im Jahr 2005 durch das Hessische Justizministerium ins Leben gerufen und wird seitdem vom Berufsfortbildungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) durchgeführt. Ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren unterstützen dabei jugendliche und heranwachsende Strafgefangene bei der Integration in den Arbeitsmarkt nach der Haft. Die Arbeit der Ehrenamtlichen wird in geeigneten Fällen bereits während der Inhaftierung – in der Regel circa sechs Monate vor dem Entlassungstermin – auf Initiative des zuständigen Sozialdienstes oder der Gefangenen veranlasst. „In halbjährlichem Turnus finden Workshops für die Mentorinnen und Mentoren wie an diesem Wochenende in Bad Nauheim statt. Daran beteiligen sich auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Fachdiensten hessischer Justizvollzugsanstalten und aus dem Hessischen Ministerium der Justiz und für den Rechtsstaat. Darüber hinaus werden ergänzende lokale Treffen von Mentorinnen und Mentoren zum kollegialen Erfahrungsaustausch organisiert. Wir unterstützen die ehrenamtliche Arbeit also auch mit der Expertise aus dem Justizvollzug. Hier ziehen alle an einem Strang“, sagte die Justizstaatssekretärin.
Mehr als 50 Ehrenamtliche mit unterschiedlichsten persönlichen und beruflichen Profilen engagieren sich bei dem Projekt. Über 600 Haftentlassene wurden bislang von den ArJuS-Mentorinnen und -Mentoren unterstützt. „Das Ausfüllen von Formularen, die Korrespondenz mit Behörden oder die Suche nach einer geeigneten Ausbildungs- oder Arbeitsstelle – es gibt diverse Bereiche, um die sich junge Strafgefangene im Zusammenhang mit der Haftentlassung kümmern müssen. Damit das gelingt, ist es wichtig, dass sie jemanden haben, der gemeinsam mit ihnen die Dinge angeht, sie motiviert und sie stetig auf das zu Erledigende aufmerksam macht. Die Mentorinnen und Mentoren setzen dabei den Fokus auf die individuellen Unterstützungsbedarfe junger Menschen während des Übergangs aus der Haft in die Freiheit. Das ArJuS-Projekt ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie die Integration von Strafgefangenen gelingen kann“, so die Justizstaatssekretärin.
Hintergrund
Im hessischen Justizvollzug unterstützen über 300 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inhaftierte Menschen durch individuelle Begleitung, ergänzen die Vollzugsgestaltung durch angeleitete Gruppenangebote, wirken im schulischen oder berufsbildenden Bereich mit oder engagieren sich in einem Anstaltsbeirat.