Hessisches Ministerium der Justiz und für den Rechtsstaat

48 Anwärterinnen und Anwärter im allgemeinen Justizdienst vereidigt

Staatssekretärin Tanja Eichner hat heute am Studienzentrum der Finanzverwaltung und Justiz in Rotenburg an der Fulda 48 Anwärterinnen und Anwärter im allgemeinen Justizdienst zum Beginn ihrer Ausbildung zur Justizfachwirtin und zum Justizfachwirt feierlich vereidigt.

„Der Rechtsstaat braucht nicht nur Richterinnen und Staatsanwälte, ebenso wichtig sind unsere Justizfachangestellten, Justizfachwirtinnen und -fachwirte sowie Rechtpflegerinnen und Rechtspfleger für eine funktionierende Justiz – wir bilden daher in allen Bereichen in großem Umfang aus“, erklärt Staatssekretärin Tanja Eichner. Die hessische Justiz plant – neben dem Frühjahrsdurchgang – im Herbst weitere 60 Anwärterinnen und Anwärter für eine Ausbildung im allgemeinen Justizdienst einzustellen. Ferner ist in diesem Jahr ein Ausbildungsstart für 159 Auszubildende zum bzw. zur Justizfachangestellten möglich sowie für 86 Anwärterinnen und Anwärter im Rechtspflegerdienst.

Während bisher ein Beginn der Ausbildung für den Beruf der Justizfachwirtin oder des Justizfachwirts nur im Herbst eines Jahres möglich war (September und November), startet in diesem Jahr erstmalig ein Ausbildungsjahrgang bereits im April. Ein zweiter Ausbildungsjahrgang folgt dann im September. So erhält die Hessische Justiz die Möglichkeit, mehr potentielle Bewerberinnen und Bewerber über das ganze Jahr hinweg anzusprechen. Zugleich werden aufgrund des neuen Frühjahrs/Herbst-Turnus Absolventinnen und Absolventen nach erfolgreichem Abschluss ihrer zweijährigen Ausbildung zukünftig sowohl im Frühjahr als auch im Herbst an die Gerichte und Staatsanwaltschaften verteilt werden können. Dies ermöglicht es, auf unterjährige Personalbedarfe an den Gerichten und Staatsanwaltschaften schneller reagieren zu können. Tanja Eichner sagte: „Ich freue mich über unsere Nachwuchskräfte, die in der Justiz ihre Ausbildung absolvieren und die Justiz verstärken. Dank des Studienzentrums in Rotenburg und unserer zahlreichen Ausbildungsgerichte werden junge Menschen qualifiziert ausgebildet und die hessische Justiz zukunftsfest gemacht.“

Hintergrundinformation

Neben Ausbildungsmöglichkeiten und einem dualen Studium im Justizvollzug bietet die Hessische Justiz an den Gerichten und Staatsanwaltschaften die folgenden Justizberufe an: Justizfachangestellte, Justizfachwirtinnen und Justizfachwirte sowie Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger. Justizfachangestellte und Justizfachwirte arbeiten in den Service-Einheiten der Gerichte und Sekretariaten der Staatsanwaltschaften. Sie sorgen für einen reibungslosen Ablauf der Verfahren, managen den gesamten Schriftverkehr und nehmen als Protokollführerin oder Protokollführer an Gerichtsverhandlungen teil. Die Ausbildung zur bzw. zum Justizfachangestellten dauert drei Jahre und bietet im Anschluss vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Zum Justizfachwirt oder zur Justizfachwirtin wird man nach einem zwei Jährigen Vorbereitungsdienst, der einen zu einer Beamtenlaufbahn im mittleren Dienst befähigt. Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger sind nach ihrem dualen Studium als Fachjuristen tätig und treffen sachlich unabhängige Entscheidungen. Das heißt, wie Richterinnen und Richter treffen sie ohne Anweisung von Vorgesetzten Entscheidungen allein nach Recht und Gesetz. Sie betreuen zum Beispiel Insolvenzverfahren, setzen durch, dass Verurteilte Gefängnisstrafen antreten und erlassen Haftbefehle oder führen Zwangsversteigerungen durch.