Staatssekretärin Eichner steht mit einer Gruppe in einem Raum.

Hessisches Ministerium der Justiz und für den Rechtsstaat

Arbeit der mehr als 30 Runden Tische gegen häusliche Gewalt gelobt

Hessens Justizstaatssekretärin Tanja Eichner hat in dieser Woche beim Fachtag der Landeskoordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt (LKS) in Frankfurt betont, wie wichtig die Arbeit der Runden Tische gegen häusliche Gewalt für den Schutz und die Unterstützung der Opfer ist.

„Seit 1989 haben sich in Hessen mehr als 30 Netzwerke und Runde Tische gebildet, die über viele Jahre hinweg Strukturen geschaffen haben, auf die wir heute bauen können. Die Landeskoordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt hat diese Entwicklung stets begleitet und unterstützt. Denn wir wissen, wie bedeutsam die konkrete Arbeit vor Ort für den Schutz vor häuslicher Gewalt ist“, sagte die Justizstaatssekretärin und ergänzte: „Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen – wie etwa durch die Aufnahme der Fußfessel in das Gewaltschutzgesetz des Bundes, die Hessen initiiert hat. Mindestens genauso wichtig ist aber das Fachwissen und die Beharrlichkeit aller Beteiligten, getragen von dem gemeinsamen Ziel, Menschen in Gefahr besser zu schützen. Herzlichen Dank für den Einsatz zum Schutz von Menschen in Fällen von häuslicher Gewalt.“

Die Landeskoordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt (LKS) ist im Hessischen Ministerium der Justiz und für den Rechtsstaat angesiedelt. Zu den Hauptaufgaben der LKS gehört die Organisation von Fortbildungen und auch die Vernetzung der lokalen Akteure untereinander sowie mit der Landesebene. Dabei organisiert die LKS jedes Jahr gemeinsam mit der Arbeitsgruppe "Gewalt im häuslichen Bereich" des Landespräventionsrates den Großen Fachtag der Runden Tische. Es handelt sich um eine interdisziplinäre Fachkonferenz, bei der sämtliche Professionen, insbesondere die Vertreterinnen und Vertreter aller örtlichen Arbeitskreise in Hessen, die sich mit der Bekämpfung häuslicher Gewalt beschäftigen, zusammenkommen. „Die Bekämpfung häuslicher Gewalt ist vielschichtig und komplex. Jede Profession hat eine eigene Aufgabe. Das Bewusstsein darüber ist entscheidend, zugleich ist es wichtig, im Austausch miteinander zu bleiben, damit die verschiedenen Maßnahmen möglichst gut ineinandergreifen“, so die Staatssekretärin.

In diesem Jahr beschäftigte sich der Fachtag mit dem Thema „Erkennen von und Umgang mit Hochrisikofällen“. „Wir wissen: Wir werden Gewalt leider nie vollständig verhindern können. Aber wir können alles dafür tun, dass Warnsignale rechtzeitig erkannt werden und hochgefährliche Situationen nicht übersehen werden. Gerade Hochrisikofälle verlangen besondere Sorgfalt, klare Strukturen und ein abgestimmtes Vorgehen – und deshalb ist der Austausch darüber so wichtig“, sagte die Justizstaatssekretärin und ergänzte: „Mehr als 160 Menschen haben sich für die Fachtagung angemeldet, das ist ein Spitzenwert und zeigt, dass das Thema auf große Resonanz stößt. Die hohe Teilnehmerzahl ist ein starkes Zeichen gegen Gewalt und für die Opfer und Menschen, die Hilfe brauchen.“