Eine Person sitzt an einem Tisch und schaut auf eine Präsentation, die an die Wand projiziert wurde.

Hessisches Ministerium der Justiz und für den Rechtsstaat

„Die ZIT blickt auf ihr erfolgreichstes Jahr in der Cybercrimebekämpfung zurück“

Hessens Justizstaatssekretärin Tanja Eichner hat zum Abschluss ihrer diesjährigen Sommerreise am heutigen Mittwoch die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt besucht. Gemeinsam mit dem Leiter der ZIT Dr. Benjamin Krause und der Leiterin des dortigen Bereichs „Cybercrime, Darknet und Kryptowährungen“ Jana Ringwald blickte Staatssekretärin Eichner auf die jüngsten Ermittlungserfolge der ZIT, denn die zurückliegenden zwölf Monate waren die bisher erfolgreichsten in der 15-jährigen Geschichte der ZIT im Bereich der Cybercrimebekämpfung. „Die herausragenden Erfolge zeigen, dass die Strafverfolgungsbehörden in immer schnellerer Abfolge illegale IT-Infrastruktur wie Darknet-Marktplätze abschalten und mutmaßliche Verantwortliche festnehmen können. Den Täterinnen und Tätern muss klar sein, dass auch die Strafjustiz weder vor Ländergrenzen noch der digitalen Welt Halt macht. Zugleich schützen wir damit auch die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes. Denn die Täterinnen und Täter werden nicht nur ihrer gerechten Strafe zugeführt, sondern auch die durch sie betriebenen illegalen Handelsplattformen abgeschaltet und ihre IT-Infrastruktur für die Zukunft unschädlich gemacht“, so Staatssekretärin Eichner anlässlich ihres Besuchs.

Im Dezember 2024 war es der ZIT beispielsweise gelungen, einen der mutmaßlichen Administratoren der kriminellen Handelsplattform „Crimenetwork“ festzunehmen. „Crimenetwork“ diente als Marktplatz für illegale Waren und Dienstleistungen, insbesondere für gestohlene Daten, Drogen und gefälschte Dokumente. Die Plattform war über viele Jahre hinweg eine der zentralen Handelsplattformen der deutschsprachigen Underground Economy. Im Zuge der Ermittlungen wurden neben hochwertigen Fahrzeugen auch Vermögen im Wert von rund einer Million Euro in Kryptowerten sichergestellt und die Server der Plattform abgeschaltet. Nach Anklageerhebung durch die ZIT im Juni 2025 hat nunmehr das Landgericht Gießen über die Eröffnung des Hauptverfahrens zu entscheiden.

Zwei Personen sitzen an einem Tisch. Im Hintergrund ist ein Bildschirm mit einer Präsentation.

Zuletzt gelang im Juni 2025 ein bedeutender Schlag im Kampf gegen die älteste kriminelle Handelsplattform im Darknet. Im Zuge der grenzüberschreitend geführten Ermittlungen konnte der mutmaßliche Betreiber des illegalen Online-Markplatzes „Archetyp Market“ identifiziert und festgenommen werden. Bei „Archetyp Market“ handelte es sich um eine der weltweit größten kriminellen Handelsplattformen im Darknet. Gehandelt wurden vornehmlich Betäubungsmittel (u.a. Amphetamin, Fentanyl, Heroin und Kokain) mit einem Gesamtumsatz in Höhe von mindestens 250 Millionen Euro.

Auch bei der Verfolgung von Betreibern krimineller IT-Infrastruktur blickt die ZIT auf zahlreiche Erfolge in der jüngeren Vergangenheit zurück. Zuletzt konnten im Mai 2025 im Rahmen der sog. Operation Endgame 2.0 die derzeit einflussreichsten Schadsoftware-Varianten vom Netz genommen und dahinterstehende Täter identifiziert werden. Den Tätern wurde hierdurch der Zugriff auf weltweit rund 300 Server entzogen, davon etwa 50 Server in Deutschland. Zudem konnten rund 650 Domains unschädlich gemacht werden. Auch stellten die Ermittlerinnen und Ermittler Kryptowährung im Gesamtwert von seinerzeit umgerechnet 3,5 Millionen Euro sicher und entzogen den Cyberkriminellen so eine erhebliche Menge ihrer finanziellen Basis.

„Ich möchte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Teams ,Cybercrime, Darknet und Kryptowährungen‘ der ZIT zu ihren außergewöhnlichen Ermittlungserfolgen beglückwünschen und ihnen für ihre Arbeit meinen besonderen Dank aussprechen. Die Erfolge unterstreichen eindrucksvoll die Vorreiterrolle der ZIT bei der Cybercrimebekämpfung in Deutschland“, sagte Justizstaatssekretärin Eichner abschließend.