Justizminister Heinz steht mit drei weiteren Personen zum Gruppenfoto aufgestellt, alle lächeln in die Kamera.

Hessisches Ministerium der Justiz und für den Rechtsstaat

Erfahrungsaustausch mit TuS Makkabi Frankfurt e.V.

Hessens Justizminister Christian Heinz hat allen gedankt, die sich am gemeinsamen Erfahrungsaustausch des Landespräventionsrats Hessen und des TuS Makkabi Frankfurt e.V. zu Antisemitismus im Sport an diesem Freitag beteiligt haben.

„Wir wären alle sehr froh, wenn es einen Erfahrungsaustausch wie diesen nicht geben müsste. Die Realität ist leider eine andere. Antisemitismus existiert in vielen Bereichen unserer Gesellschaft, auch im Sport“, sagte der Justizminister und ergänzte: „Umso erfreulicher ist es, dass sich an diesem Tag so viele engagieren, die etwas dagegen tun wollen. Dafür ist es natürlich relevant zu wissen, wie sich der Antisemitismus im Sport äußert, um gemeinsam zu überlegen, wie man ihn wirksam bekämpfen kann. Das Besondere an diesem Austausch ist: Wir reden nicht über Menschen, die Antisemitismus erleben, sondern mit ihnen. Herzlichen Dank für diesen offenen und ehrlichen Austausch, der für alle sehr erkenntnisreich war.“

Strategien zur Bekämpfung des Antisemitismus erarbeiten

Der Erfahrungsaustauch zu Antisemitismus im Sport, der im historischen Fritz-Bauer-Saal stattfand, wurde vom Landespräventionsrat Hessen und dem TuS Makkabi Frankfurt e.V., unter Beteiligung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, organisiert. Ebenfalls war MAKKABI Deutschland, der Dachverband aller MAKKABI-Ortsvereine mit über 8.000 aktiven Sportlerinnen und Sportlern, sowie das antisemitismuskritische Präventionsprojekt Zusammen1, das seit 2020 tätig ist, mit ihren Vertretern vor Ort. Zusammen1 bekämpft mit umfassenden Maßnahmen Antisemitismus im Sport und bietet gezielte Schulungen, Bildungsangebote und Präventionsprojekte an. Ziel des Erfahrungsaustauschs an diesem Freitag war es, dem jüdischen Sportverein eine Möglichkeit zu geben, über seine Erfahrungen mit antisemitischen Vorfällen zu berichten und gemeinsam an Strategien zur Bekämpfung des Antisemitismus zu arbeiten. Darüber hinaus erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Input von der Generalstaatsanwaltschaft über die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Möglichkeiten und Grenzen strafrechtlicher Ermittlungen gegen Antisemitismus. „Diejenigen, die Antisemitismus erleben, müssen wissen, welche rechtlichen Möglichkeiten bestehen, dagegen vorzugehen“, so der Minister.

Alon Meyer, der Präsident des jüdischen Sportverbandes MAKKABI Deutschland und Vereinspräsident von TuS Makkabi Frankfurt e.V., zeigte sich ebenfalls sehr erfreut über den Erfahrungsaustausch: „Unsere Sportlerinnen und Sportler müssen regelmäßig Antisemitismus ertragen, das ist Realität in diesem Land. Als Verein müssen wir alles dafür tun, um unsere Aktiven zu schützen. Und als Demokratinnen und Demokraten müssen wir uns alle dafür einsetzen, dass Menschenfeindlichkeit jeglicher Art keinen Platz in unserer Gesellschaft hat. Gemeinsam mit den staatlichen Behörden werden wir im Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus den Weg weitergehen. Dazu müssen wir im kontinuierlichen Austausch sein. Daher bin ich allen Beteiligten sehr dankbar für diesen Erfahrungsaustausch.“

Neben Hessens Justizminister Christian Heinz und Alon Meyer nahmen Generalstaatsanwalt Torsten Kunze, die Antisemitismusbeauftragte der hessischen Justiz, Christina Kreis, und Oberstaatsanwalt Konstantinos Passialisan dem Erfahrungsaustausch teil.

Hintergrund

Seit August 2024 hat TuS Makkabi Frankfurt e.V. mit Passialis eine direkte Ansprechperson beim Landespräventionsrat Hessen. Dabei arbeitet der Oberstaatsanwalt eng mit dem Koordinator für fußballtypische Straftaten bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, Oberstaatsanwalt Georg Ungefuk, zusammen. Konstantinos Passialis ist Mitglied im Landespräventionsrat (LPR), der im Jahr 1992 zur Kriminalitätsvorbeugung eingerichtet wurde. Der LPR begreift Kriminalitätsverhütung als eine gesellschaftliche Aufgabe. Passialis leitet dort die Arbeitsgruppe „Sport und Prävention“. „Die Erfahrungen, von denen Mitglieder des TuS Makkabi Frankfurt e.V. berichten, lassen einen fassungslos zurück. Die Berichte bestärken uns aber darin, entschieden gegen antisemitische Straftaten vorzugehen. Mit Oberstaatsanwalt Konstantinos Passialis hat der Verein nun einen ausgewiesenen Fachmann an seiner Seite, der bei antisemitischen Delikten schnell und unkompliziert helfen kann“, sagte der Justizminister.