Hessisches Ministerium der Justiz und für den Rechtsstaat

Hessen und Baden-Württemberg setzen KI-Tool „JANO“ künftig in der Justiz ein

Hessens Justizminister Christian Heinz und Baden-Württembergs Ministerin der Justiz und für Migration, Marion Gentges, haben an diesem Freitag mitgeteilt, dass das KI-Tool „JANO“ künftig in der Justiz beider Länder eingesetzt wird.

„Es ist ein besonderer Tag für die Justiz unserer beiden Länder. Mit ‚JANO‘ können Urteile ohne großen Personalaufwand anonymisiert werden, das wird die Justiz insgesamt entlasten. Dieser Tag ist das Resultat einer hervorragenden Zusammenarbeit zwischen Hessen und Baden-Württemberg, darüber freuen wir uns. Wir werden weiter unseren Beitrag leisten, die Justiz insgesamt zu modernisieren und sie eben auch zu entlasten“, sagten die Justizministerin und der Justizminister.

Bevor gerichtliche Entscheidungen veröffentlicht werden, müssen sie zum Schutz von Persönlichkeitsrechten anonymisiert werden. Das geschah bislang in der Regel rein händisch und war mit einem großen Personalaufwand verbunden, was eine breite Veröffentlichung von Gerichtsentscheidungen erschwerte. Durch „JANO“ wird das Anonymisieren von gerichtlichen Entscheidungen erheblich erleichtert. Das KI-Tool durchsucht die Entscheidung, erkennt dabei personenbezogene Daten und schlägt diese zur Anonymisierung vor. Die Vorschläge werden anschließend durch Justizbeschäftigte geprüft und freigegeben.

Den Prototypen des KI-Tools „JANO“ zur Anonymisierung von gerichtlichen Entscheidungen haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der baden-württembergischen und hessischen Justiz zusammen mit einem IT-Unternehmen entwickelt. Herzlichen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die seit der Entstehung der Projektidee im 2023 alles dafür getan haben, dass ‚JANO‘ etabliert werden konnte“, sagten die Justizministerin und der Justizminister.

KI-Tool „JANO“ am Landgericht Darmstadt vorgestellt

Hessens Justizminister Christian Heinz hat an diesem Freitag, gemeinsam mit dem Präsidenten des Landgerichts Darmstadt, Frank Richter, das KI-Tool vorgestellt, das ab diesem Tag dort eingesetzt wird. „Zum ersten Mal wird ein selbst entwickeltes KI-Tool in der hessischen Justiz nicht nur erprobt, sondern für justizielle Tätigkeiten eingesetzt werden. ‚JANO‘ zeigt, dass wir beim Einsatz von KI vorankommen“, sagte der Justizminister und ergänzte: „Frank Richter hat sich speziell um das KI-Tool ‚JANO‘ verdient gemacht und maßgeblich daran mitgewirkt, dass es nun zum Einsatz kommt. Hierfür danke ich ihm sehr.“

Das KI-Tool „JANO“ wird in Hessen zunächst am Landgericht Darmstadt eingesetzt. Weitere werden folgen.