Bei einem Spaziergang am Abend des 25. Oktober 2024 entdeckte Jürgen Michel an der Horlache (wasserreichster Teil des Raunheim-Ginsheimer Flutgrabens) einen Rollator samt Handtasche und machte kurz darauf einen hellen Fleck im Wasser aus, der sich als grauer Haarschopf erwies. Sofort alarmierte er den Notruf. Jürgen Michel wartete nicht bis die gerufenen Einsatzkräfte der Feuerwehr und des DRK Raunheim-Kelsterbach eintrafen, sondern sprang sofort ins kalte Wasser, um die ältere Dame, die ins Wasser gestürzt war, zu retten und sicher zur Uferböschung zu bringen. „Dieses beherzte Eingreifen war nicht selbstverständlich. Es war mutig und ist beeindruckend. Jürgen Michel hat sein eigenes Wohl hintenangestellt, um einem anderen Menschen in größter Not beizustehen. Er ist ein Retter durch und durch. Dieses Beispiel zeigt, dass Zivilcourage und Mitmenschlichkeit nicht nur Worte, sondern Taten sind. Es ist mir daher eine große Ehre, Ihnen im Namen des Landes Hessen die Hessische Rettungsmedaille zu überreichen“, betonte Tanja Eichner bei der Auszeichnung.
Hintergrund
Mit der Hessischen Rettungsmedaille würdigt das Land Hessen Bürgerengagement und Zivilcourage in Notsituationen zur Rettung von Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Rettet eine Bürgerin oder ein Bürger einer anderen Person das Leben oder wendet eine erhebliche, drohende Gefahr für die Allgemeinheit ab und bringt hierbei das eigene Leben in Gefahr, kann sie oder er dafür mit der Hessischen Rettungsmedaille ausgezeichnet werden. Die Hessische Rettungsmedaille wurde 1953 vom damaligen Ministerpräsidenten Georg August Zinn gestiftet. Grundsätzlich kann jeder Bürger und jede Bürgerin einen anderen Bürger oder eine andere Bürgerin für die staatliche Anerkennung einer Rettungstat vorschlagen.
