Die Anstalt ist zuständig für die Vollstreckung von Ersatzfreiheitsstrafen sowie Freiheitsstrafen bis zu neun Monaten gegen männliche Gefangene im geschlossenen Vollzug, soweit keine Gewalttaten vorausgegangen sind. Zudem werden im Bereich des offenen Vollzuges Gefangene mit Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren untergebracht. „Die Justizvollzugsanstalt Frankfurt IV bietet den Gefangenen neben verschiedenen Arbeitsmöglichkeiten eine Vielzahl an Weiterbildungsmaßnahmen und Projekten an. Diese reichen beispielsweise von einem Erste-Hilfe-Kurs, einem Filmprojekt und einem verkehrspsychologischen Seminar, über soziales Kompetenztraining und Sucht- sowie Bewegungstherapie bis hin zu Deutsch- und Computerkursen“, sagte Justizminister Christian Heinz anlässlich seines Besuchs und ergänzte: „Unser Ziel ist es, die Gefangenen bestmöglich auf ein Leben nach der Haft ohne Straftaten vorzubereiten. Der Rechtspolitiker und Namensgeber der Anstalt, Gustav Radbruch, war ein echter Vordenker und Pionier. Unter seiner Ägide wurde die Resozialisierung neben der Sicherung zum Hauptziel der Strafe erklärt.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalt Frankfurt IV arbeiten tagtäglich mit großem Einsatz an der Verwirklichung dieser Idee. Hierfür möchte ich ihnen meinen besonderen Dank aussprechen“.
Hintergrund
Die Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main IV blickt zurück auf über sechs Jahrzehnte Justizvollzug. Der erste Spatenstich zum Bau der damaligen Anstalt erfolgte am 21. September 1955. Im Oktober 1958 fand die Verlegung der bis dahin in der Rudolfschule untergebrachten Gefangenen in die neue Anstalt statt, die noch vor der endgültigen Fertigstellung aller Anstaltsgebäude, anlässlich des zehnjährigen Todestages von Prof. Gustav Radbruch am 23. November 1959, ihren heutigen Namen erhielt.
Seit dem 1. April 2025 steht die Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main IV unter neuer Leitung. Das Amt der Leiterin der Justizvollzugsanstalt hat Psychologiedirektorin Martina Lukas übernommen. Die 1967 in Wittlich geborene Martina Lukas ist nach erfolgreichem Abschluss des Studiums der Psychologie bereits seit dem 1. August 1993 im Justizvollzug tätig. In über 30 Jahren war sie in verschiedenen Verwendungen in den Justizvollzugsanstalten Frankfurt am Main I, Weiterstadt, Wiesbaden, Frankfurt am Main III und Frankfurt am Main IV tätig. Bereits seit 2011 war sie in den verschiedenen Anstalten jeweils als Vollzugsabteilungsleiterin und stellvertretende Anstaltsleiterin eingesetzt. Seit April dieses Jahres ist sie nun Leiterin der Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main IV. „Martina Lukas kennt den hessischen Justizvollzug seit über 30 Jahren. Seit über zehn Jahren nimmt sie nun Führungsaufgaben im Justizvollzug wahr. Ihr Lebenslauf spricht für sich und ich bin davon überzeugt, dass sie ihre langjährige und vielfältige Vollzugs- und Führungserfahrung nun in der Justizvollzugsanstalt Frankfurt IV gewinnbringend einsetzen wird. Für ihre neue Aufgabe wünsche ich ihr von Herzen viel Erfolg!“, sagte der Justizminister abschließend.