Rainer Hepp und Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann

Hessisches Ministerium der Justiz und für den Rechtsstaat

Verdienstkreuz am Bande für Rainer Hepp

Justizministerin Eva Kühne-Hörmann hat heute das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Herrn Rainer Hepp überreicht. Mit der Auszeichnung wird der Vizepräsident des Verwaltungsgerichts Darmstadt a.D. für sein herausragendes persönliches Engagement im Ehrenamt geehrt.

Bei ihrer Laudatio sagte Eva Kühne-Hörmann: „Der von Theodor Heuss im Jahr 1951 gestiftete Bundesverdienstorden ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland. Der Orden ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Eine solch hohe Ehrung wird nur Personen zuteil, die sich weit über das übliche Maß engagiert haben und dadurch “besondere Verdienste“ – wie es in der Urkunde heißt – erworben haben. Ich freue mich ganz besonders, dass ich heute Ihnen, sehr geehrter Herr Hepp, diese Ehre zuteilkommen lassen kann.“

Beachtliche berufliche Laufbahn und ehrenamtliches Engagement

Geboren 1954 in Rosenheim, absolvierte er nach dem Abitur am Max-Planck-Gymnasium in Rüsselsheim 1975 zunächst seinen Wehrdienst bei einer Fernmeldeausbildungskompanie. Im Anschluss nahm er 1976 sein Studium der Rechtswissenschaften an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz auf. Nach dem Referendariat folgte anschließend bis 1988 eine Beschäftigung als Richter auf Probe bei den Amtsgerichten Darmstadt, Hanau und Langen sowie beim Landgericht Darmstadt. 1988 wurde Herr Hepp zum Richter auf Lebenszeit am Verwaltungsgericht Darmstadt ernannt. Nach einer Abordnung an den Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel im Jahre 1992 war er von 1995 bis 2001 als Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht Frankfurt am Main und von 2001 bis 2009 als Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht Darmstadt tätig. 2009 wurde Herr Hepp zum Vizepräsidenten des Verwaltungsgerichts Darmstadt ernannt. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2019 inne.

„Sehr geehrter Herr Hepp, rund 35 Jahre haben Sie im Dienst der hessischen Justiz gewirkt, allseits geachtet und geschätzt. Ist das schon einer Würdigung wert, so ist Ihre beachtliche berufliche Laufbahn jedoch nicht allein der Grund unserer heutigen Feierstunde. Vielmehr ist es Ihre noch längere ,Ehrenamtskarriere‘, da Sie sich über mehr als 50 Jahre in vorbildgebender Weise und in großem Umfang auf den verschiedensten Gebieten engagiert haben“, so die Justizministerin, die fortführte: „Angefangen mit einem Engagement als Schülersprecher, führten Sie schon bald viele Jahre Jugendgruppen in der katholischen Johannesgemeine in Königstädten. Im schulischen Bereich engagierten Sie sich über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren am Prälat-Diehl-Gymnasium in Groß-Gerau, von 1996 bis 1998 als Mitglied des Schulelternbeirats und anschließend von 1999 bis 2007 als Mitglied der Schulkonferenz. Ihr längstes Engagement, sehr geehrter Herr Hepp, galt aber dem Sport. Selbst haben Sie viele Jahre aktiv Handball gespielt und waren als Schiedsrichter im Hessischen Handballverband tätig. Darüber standen Sie in der Zeit von 1972 bis 2002 dem Turnverein 1888 Königstädten e. V. in verschiedenen Funktionen zu Verfügung: als Abteilungsleiter, stellvertretender Abteilungsleiter und als Vorstandsmitglied der Handballabteilung und darüber hinaus als Vorstandsmitglied des Turnvereins.“

Beeindruckendes Engagement

„Ihr Lebenslauf, sehr geehrter Herr Hepp, zeigt, dass Sie sich immer neue Herausforderungen gesucht haben, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Dem gebührt größte Hochachtung. Wen wundert es also, dass Sie auch neben Ihrem fordernden Beruf als Richter in der Justiz ehrenamtliche Nebentätigkeiten angenommen haben. Zu nennen sind hier zunächst Ihre Engagements in richterlichen Mitbestimmungs- und Selbstverwaltungsgremien. Langjährig wirkten Sie im Präsidium des Verwaltungsgerichts Darmstadt, waren von 2002 bis zur Ernennung zum Vizepräsidenten im Jahr 2009 Mitglied des Richterrates und zudem seit 1997 für rund 20 Jahre mehrfach wieder gewähltes Mitglied im Präsidialrat beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel. Darüber hinaus engagierten Sie sich sehr für die Ausbildung des juristischen Nachwuchses als Lehrbeauftragter an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer und als Leiter von Arbeitsgemeinschaften für Referendare. Darüber hinaus engagierten Sie sich vorbildlich für die beruflichen Belange der deutschen Verwaltungsrichterinnen und Verwaltungsrichter sowie die Förderung der Verwaltungsrechtspflege in Deutschland und Europa als Mitglied im Landesvorstand der Vereinigung hessischer Verwaltungsrichterinnen und –richter und als Mitglied im Bundesvorstand des Bundes Deutscher Verwaltungsrichter und Verwaltungsrichterinnen (BDVR).“

„Lieber Herr Hepp, Ihre Vita ist beeindruckend. So beeindruckend, dass die Nennung all Ihrer ehrenamtlichen Aktivitäten den Rahmen einer jeden Laudatio sprengen würde. Die große Bandbreite und die Dauer Ihrer Engagements zeigt aber, dass Sie in verschiedensten Kreisen als integrer, hoch engagierter, verlässlicher, leistungsbereiter und offener hochgeschätzt und anerkannt waren. Sie genießen zu Recht höchstes Ansehen. Als Hessische Justizministerin bin ich nicht nur stolz auf Ihre ehrenamtlichen Leistungen, für die hessische, bundesweite und europäische Verwaltungsgerichtsbarkeit, deren Spuren allgegenwärtig sind. Nein ich bin stolz darauf, einen Juristen in unseren Reihen gehabt zu haben, der auf so vielfältige Weise ehrenamtliche Betätigung als Selbstverständlichkeit verstand. Dafür möchte ich Ihnen heute meine höchste Anerkennung und größten Dank aussprechen“, so Eva Kühne-Hörmann vor der Aushändigung des Bundesverdienstkreuzes abschließend.