Seit 2021 haben die ersten Bauarbeiten für den größten hessischen Justizstandort an der Konstablerwache in Frankfurt am Main begonnen. Neben der Sanierung bestehender Gebäude sollen zwei Neubauten entstehen. Justizminister Roman Poseck und Finanzminister Michael Boddenberg haben heute die Baustelle des Sitzungssaals 146 A des Justizzentrums Frankfurt am Main besichtigt und sich über den Fortschritt des Gesamtbauprojektes informiert.
Beudetendes Justizzentrum
Der Hessische Minister der Justiz Prof. Dr. Roman Poseck sagte während der Baustellenbesichtigung: „Der traditionelle Justizstandort an der Konstablerwache in Frankfurt am Main ist auch über die hessischen Landesgrenzen hinweg eines der bedeutendsten und größten Justizzentren in Deutschland. Daher ist es wichtig, diesen Standort zu sanieren und auszubauen, um auch in Zukunft den Bediensteten und allen Verfahrensbeteiligten einen modernen Gerichtsbetrieb mit guten Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Hessen investiert massiv in die Justiz. Dies gilt für das Personal genauso wie für die Gebäude und die Technik. Neben einer personellen Verstärkung braucht eine leistungsfähige Justiz auch eine gute Infrastruktur und eine zeitgemäße Ausstattung. Die baulichen Maßnahmen zur Modernisierung des Justizstandorts sind darum eine nachhaltige Investition in die Zukunft der hessischen Justiz. Durch eine vorausschauende Planung und eine fortlaufende enge Abstimmung mit den örtlichen Behördenleitungen werden die Voraussetzungen geschaffen, dass trotz der unvermeidlichen Beeinträchtigungen durch die Baumaßnahmen, z.B. Lärm und Baustellenverkehr, eine durchgehende Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes sichergestellt wird. Es ist gut, dass die Justiz in Frankfurt am Main so zentral liegt. Das erleichtert ihre Erreichbarkeit und stärkt ihre Bedeutung. Deshalb freue ich mich darüber, dass die bauliche Weiterentwicklung hier am Standort in der Mitte der Stadt vorgenommen wird, diese so gut voranschreitet und ich mir heute selbst einen Eindruck verschaffen kann.“
Hessens Finanzminister Michael Boddenberg erklärte beim Rundgang: „Die Investitionen in Hessens größten und wichtigsten Justizstandort gelten unserem Rechtsstaat. Die Justiz und damit unsere Gesellschaft werden davon lange profitieren. Das Projekt ist auf über ein Jahrzehnt angelegt. Soweit wir aktuell kalkulieren können, gehen wir schon jetzt von Investitionen von mehr als einer halben Milliarde Euro aus. Angesichts der Dauer der Bauarbeiten, der bekannten Preissteigerungen und weiterer Unwägbarkeiten wird sich diese Summe sicherlich noch deutlich erhöhen. Das müssen uns gute Bedingungen für die Justiz aber wert sein."
Anspruchsvoller Umbau
Beide Minister dankten allen Beteiligten, die zur Umsetzung des Bauprojektes beitragen. „Unser Dank richtet sich insbesondere auch an alle Bediensteten für die Bereitschaft, Hürden, wie den temporären Umzug an den Interimsstandort in Niederrad, aufzunehmen, um die Baumaßnahmen realisieren zu können.“
Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH), führte weiter aus: „Die Gesamtanlage besteht aus Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert, aber auch aus Bauten aus den 1960er- und 1980er-Jahren. Zum Projekt gehört auch ein Neubau. Die Umsetzung eines solchen Projekts ist durchaus anspruchsvoll, gerade weil sie im laufenden Betrieb geschieht. Unter anderem muss ein großes Stahltragwerk eingebracht werden, zudem wird eine tragende Wand zurückgebaut. Auch bei der Restaurierung der bauzeitlichen Stuckdecke stimmen sich unsere Kolleginnen und Kollegen eng mit der Denkmalpflege ab.“
Im Rahmen des Gesamtprojekts „Justizstandort Konstablerwache, Frankfurt am Main“ sollen nach dem Abriss und Neubau der Gebäude C und Z die Gebäude B, A und E nacheinander saniert und modernisiert werden.