Hessisches Ministerium der Justiz und für den Rechtsstaat

Einsatz von Künstlicher Intelligenz hilft bei Straftatenverfolgung

Hessens Justizminister Christian Heinz hat sich an diesem Freitag bei der Staatsanwaltschaft Gießen über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz informiert. „KI kommt schon jetzt in der hessischen Justiz zum Einsatz und wird langfristig dazu beitragen, dass schneller und konsequenter Straftaten verfolgt werden können. Die Staatsanwaltschaft Gießen ist das beste Beispiel dafür. Mithilfe von KI konnten dort allein im Jahr 2023 mehr als 650 Ermittlungsverfahren rund um das Eritrea-Festival auf den Weg gebracht werden“, sagte der Justizminister und ergänzte: „Wir haben das Potenzial schon früh erkannt und werden die Chancen von KI nutzen, um die Justiz zukünftig leistungsfähiger zu machen.“

Im Sommer 2022 und auch im Jahr 2023 kam es in der Gießener Innenstadt zu heftigen Ausschreitungen während des sogenannten „Eritrea-Festivals“. Hintergrund dafür ist ein bestehender inner-eritreischer Konflikt zwischen regimetreuen Anhängern und Gegnern. Im Jahr 2022 kam es auf dem Gelände der Hessenhallen erstmals in Gießen zu gewalttätigen Angriffen auf die mit dem Aufbau des Festivals befassten Personen. Eine Vielzahl von Menschen wurde mit Steinen beworfen und verletzt, es entstand ein Sachschaden von circa 90.000 Euro. Noch verheerender waren die Ausschreitungen während des Eritrea-Festivals 2023. Dabei erlitten mindestens 26 Polizisten nicht unerhebliche Verletzungen.

Während der Ausschreitungen waren Polizeibeamte mit Videokameras ausgerüstet, um das Geschehen, insbesondere auch die Gewalttaten und die Täter zu aufzuzeichnen. Dieses Bild- und Videomaterial wurde im Nachgang mittels KI analysiert und ausgewertet. Hierdurch konnten hunderte Beschuldigte ermittelt werden. „Es ist klar, dass KI niemals die wertvolle Arbeit der Staatsanwältinnen und Staatsanwälte ersetzen wird. Sie kann sie jedoch in ihrem Arbeitsalltag deutlich entlasten, wie das Beispiel in Gießen zeigt. Ohne KI hätten Polizei und Staatsanwaltschaft sicherlich weitaus länger gebraucht, um das riesige Bild- und Videomaterial zu sichten“, sagte der Justizminister und ergänzte: „Ich danke der Staatsanwaltschaft Gießen für diese hervorragende Arbeit rund um das Eritrea-Festival und darüber hinaus.“

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