Ständige Vertreterin, Oberstaatsanwältin Dr. Sandra Kapitain, Leiterin der Staatsanwaltschaft, Leitende Oberstaatsanwältin Ingrid Richter, Justizminister Prof. Dr. Roman Poseck (v.l.n.r.)

Hessisches Ministerium der Justiz und für den Rechtsstaat

Justizminister besucht Staatsanwaltschaft Limburg

Justizminister Roman Poseck hat heute die Staatsanwaltschaft Limburg besucht, und sich mit der Leiterin der Staatsanwaltschaft, Frau Leitende Oberstaatsanwältin Ingrid Richter, sowie mit den Gremien ausgetauscht. Die Staatsanwaltschaft Limburg und die Zweigstelle Wetzlar sind für Ordnungswidrigkeitenverfahren und Strafsachen im Landgerichtsbezirk Limburg zuständig.

„Der Landkreis Limburg-Weilburg und die Staatsanwaltschaft Limburg zeichnen sich durch zahlreiche Präventionsschwerpunkte aus. So gibt es im Landkreis Limburg-Weilburg bereits seit 1997 den Arbeitskreis „Gewalt in der Familie“, der Fachkräfte aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern zusammenbringt. Die Akteurinnen und Akteure wollen sowohl die Öffentlichkeit als auch von Gewalt betroffene Menschen erreichen und informieren, um Auswege aus der Gewalt aufzuzeigen. Bei der Staatsanwaltschaft Limburg werden Verfahren zur „Gewalt in der Familie“ in Sonderdezernaten bearbeitet. Dadurch gewährleisten die Staatsanwältinnen und Staatsanwälte eine konsequente Strafverfolgung. Zudem engagiert sich die Staatsanwaltschaft Limburg auch bei der Prävention von Fällen häuslicher Gewalt vorbildlich. Die Behörde ist mit den örtlichen Strukturen gut vernetzt, was die Präventions-, Schutz- und Interventionsmaßnahmen zur Bekämpfung von häuslicher Gewalt fördert“, führte Hessens Justizminister Roman Poseck in Limburg aus.

Auch das Thema Prävention von Jugendkriminalität ist fest im Landgerichtsbezirk Limburg verankert. Der erste sogenannte „Teen Court“ wurde in Hessen im Jahr 2005 zunächst bei der Staatsanwaltschaft Wiesbaden eingerichtet. Das Projekt wurde aufgrund der positiven Erfahrungen 2008 auf den Landgerichtsbezirk Limburg ausgedehnt. Der Minister erklärte: „Die sogenannten Schülergerichte wurden etabliert, um Jugendliche im Rahmen von weniger schwerwiegenden Straftaten, bei denen es zu keinem förmlichen Gerichtsverfahren kommt, durch eher mildere Strafen, wie Sozialstunden oder das Verfassen einer Entschuldigung, zu sanktionieren. Das Besondere an dem Projekt ist, dass Schülerinnen und Schüler in einem Verfahren, das einem echten Gerichtsverfahren nachempfunden ist, über die Sanktion entscheiden. Die Schülergerichte sind insbesondere für jugendliche Straftäter ein wirksames Präventionsprojekt. Niedrigschwellig werden ihnen dadurch Grenzen und Möglichkeiten aufgezeigt, die für den weiteren Lebensweg wichtig sein können.“

Stärkung der Justiz

Bei der Staatsanwaltschaft Limburg sind derzeit 22 Staatsanwältinnen und Staatsanwälte sowie 69 weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. 

„Der in der vergangenen Woche vom Hessischen Landtag beschlossene Doppelhaushalt 2023/2024 sieht eine erhebliche Stärkung der Hessischen Justiz mit 477 zusätzlichen Stellen vor. Davon wird auch die Limburger Staatsanwaltschaft profitieren. So sollen hier in diesem Jahr 1,5 zusätzliche Stellen für Staatsanwältinnen und Staatsanwälte geschaffen werden. Dies kommt der Strafverfolgung, aber auch der guten Präventionsarbeit gleichermaßen zugute. Ich möchte an dieser Stelle auch allen Bediensteten der Staatsanwaltschaft Limburg und der Zweigstelle Wetzlar für ihren Einsatz und für ihr Engagement danken“, so der Hessische Minister der Justiz abschließend.

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