Er besuchte die JVA Butzbach, besichtigte gemeinsam mit Rechtsreferendarinnen und Rechtsreferendaren die Räumlichkeiten, die für das neue E-Examen umgebaut werden sollen, und traf sich mit jungen Proberichterinnen und Proberichtern am Justizstandort Darmstadt zu einem Austausch. „Junge Menschen, die sich für einen Beruf in der Justiz entscheiden – ganz gleich in welchem Bereich sie arbeiten – leben den Rechtsstaat und tragen zum Funktionieren unserer Demokratie bei. Sie sind bei uns in Hessen gut aufgehoben, wir werden alles dafür tun, dass sie hier nach wie vor ideale Bedingungen vorfinden. Ich bin sehr froh darüber, dass das Interesse von jungen Menschen in der Justiz insgesamt groß ist. Zukünftig werden wir unser Werben für Nachwuchskräfte verstärken und die Bereiche noch intensiver in den Fokus nehmen, die Nachwuchs besonders benötigen“, sagte der Justizminister und ergänzte: „Vom Handwerker über den Sozialarbeiter bis hin zur Zahnärztin – die Bandbreite in der Justiz ist groß und reduziert sich nicht immer nur auf ein Jurastudium.“
JVA Butzbach – ein Werk- und Ausbildungsbetrieb
Die JVA Butzbach verfügt über einen Werkhof mit Betrieben wie beispielsweise Schlosserei, Schreinerei und Schneiderei. Zur Zeit sind in der Schreinerei bis zu 40 Gefangene beschäftigt. Um das hohe Qualitätsniveau zu gewährleisten, sind drei Handwerkmeister und zwei Betriebsleiter mit der Anleitung, Betreuung und Ausbildung der Gefangenen beauftragt. In der Schneiderei arbeiten bis zu 20 Gefangene. Gefertigt wird die komplette Oberbekleidung (zum Beispiel Parkas, Arbeitsbekleidung, Kombis, Hemden, etc.) und Bettwäsche für alle Anstalten in Hessen. „Die JVA-Butzbach leistet mit ihrem Werk- und Ausbildungsbetrieb in vielerlei Hinsicht einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Die Handwerkerinnen und Handwerker bilden Gefangene aus und tragen somit dazu bei, dass sie nach ihrem Haftaufenthalt eine Perspektive haben. Die Menschen, die die Produkte kaufen, leisten hierfür ebenfalls einen Beitrag und sie investieren in qualitativ hochwertige Wertschöpfung vor Ort. Und nicht zuletzt finden die Auszubildenden hier ideale Bedingungen vor. Vom Werk- und Ausbildungsbetrieb in der JVA Butzbach profitieren also viele“, sagte der Justizminister beim Rundgang.
E-Examen startet im Januar 2025
Im Januar 2025 startet das E-Examen für die zweite juristische Staatsprüfung. Die Examenskandidaten haben also erstmals in Hessen die Möglichkeit, ihre Klausuren digital abzulegen. Schon seit Juli 2024 steht für die Referendarinnen und Referendare ein Übungsportal bereit, somit können sie sich schon jetzt mit der digitalen Prüfungsumgebung vertraut machen. Die Rechtsreferendarinnen und Rechtsreferendare können wählen, ob sie die Klausuren elektronisch oder handschriftlich durchführen möchten. Sollten sie sich für die elektronische Variante entscheiden und feststellen, dass sie doch lieber per Hand schreiben würden, können sie in den darauffolgenden Klausuren immer noch wechseln. Butzbach ist neben Darmstadt und Frankfurt einer von drei Standorten für das E-Examen. Justizminister Christian Heinz hat sich gemeinsam mit Rechtsreferendarinnen und Rechtsreferendaren in der mittelhessischen Stadt selbst ein Bild von dem neuen Prüfungsstandort gemacht. Die Liegenschaft soll saniert werden, um für die Prüflinge bestmögliche Examensbedingungen zu schaffen „Die juristischen Staatsexamina sind zentral für den weiteren Berufsweg. Daher lassen wir den Kandidaten künftig auch die Wahl, wie sie die Klausuren ablegen, damit sie diese bestmöglich und erfolgreich bewältigen. Ich bin davon überzeugt, dass das E-Examen unter dem Strich eine sehr gute Option für viele Examenskandidaten in Hessen sein wird“, sagte der Justizminister.