In der Justizvollzugsanstalt Wiesbaden werden grundsätzlich heranwachsende junge Untersuchungsgefangene und junge Strafgefangene im Alter von 20 bis 24 Jahren untergebracht. Die Justizvollzugsanstalt Wiesbaden kann insgesamt bis zu 280 Gefangene aufnehmen.
Breites Angebot für Aus- und Fortbildung
Die Justizvollzugsanstalt Wiesbaden verfügt über ein breites Angebot an schulischen und beruflichen Aus- und Fortbildungen sowie beruflichen Bildungsmaßnahmen. Die Inhaftierten können einen Haupt- und Realschulkurs besuchen, an Förderangeboten teilnehmen und eine berufliche Ausbildung zum Beispiel als Bäcker, Metallbauer oder Industriekaufmann absolvieren. Insgesamt stehen in der Justizvollzugsanstalt derzeit 197 Ausbildungs- und Arbeitsplätze zur Verfügung. Davon entfallen 111 Plätze auf die schulische und berufliche Ausbildung. Die Produktionsschule ist mit 49 Plätzen eingerichtet. Die Ausbildungen sind von der Industrie- und Handelskammer bzw. von der Handwerkskammer anerkannt.
„Mit den Ausbildungs- und Fortbildungsangeboten wollen wir die Inhaftierten unterstützen, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten für eine regelmäßige Erwerbstätigkeit nach der Entlassung zu entwickeln und aufzubauen. Gerade im Alter zwischen 20 und 24 Jahren ist die berufliche Ausbildung und Weiterbildung für die Zukunft entscheidend. Die Justizvollzugsanstalt legt hierbei besonders Wert darauf, die Gefangengen auf den Arbeitsalltag nach der Haft vorzubereiten. Mit einem beruflichen Abschluss steigen die soziale Verantwortung und die Chance, ein Leben ohne Straftaten zu führen“, sagte Justizminister Roman Poseck bei seinem Besuch in der Justizvollzugsanstalt Wiesbaden.
Neben der pädagogischen Arbeit bietet die Wiesbadener Justizvollzugsanstalt umfassende Behandlungsangebote. „Je nach vorangegangener Straftat können die Inhaftierten Psychotherapien, Musikgruppen oder Kurse zum Selbstwerttraining besuchen. Diese Maßnahmen richten sich individuell an die Gefangenen und sind daher wesentlicher Bestandteil der Resozialisierung. Dazu gehört auch die Entlassungsvorbereitung, mit einer Klärung der Schuldensituation, der Arbeits- und Wohnungssuche sowie der Frage nach sozialen Beziehungen. Die Anstalt legt großen Wert darauf, die Gefangenen in geordnete Verhältnisse zu entlassen, um eine erfolgreiche Integration zu ermöglichen. Unser Ziel ist es, Inhaftierte bestmöglich auf ein Leben nach der Haft vorzubereiten, um somit weitere Straftaten zu verhindern. Das macht den auf Resozialisierung ausgerichteten Strafvollzug in Hessen aus“, so der Minister abschließend.