Hessisches Ministerium der Justiz und für den Rechtsstaat

Justizstaatssekretärin besucht die Justizvollzugsanstalt Rockenberg

Justizstaatssekretärin Tanja Eichner hat heute die Justizvollzugsanstalt Rockenberg besucht, um mit der Anstaltsleitern Stephanie Schmid sowie mit den Gremien ins Gespräch zu kommen.

Die Justizvollzugsanstalt Rockenberg ist zuständig für männliche Jugendliche und Heranwachsende aus allen Gerichtsbezirken in Hessen. Dort werden die Untersuchungshaft von 14 bis 17-Jährigen, Jugendstrafen an 14 bis 19-Jährigen und Freiheitsstrafen an Verurteilten zwischen 18 aber noch nicht 20 Jahren vollstreckt. Zudem verfügt die Justizvollzugsanstalt Rockenberg über eine sozialtherapeutische Abteilung.

Justizstaatssekretärin Tanja Eichner erklärte: „Die Besuche sind ganz wichtig für unsere Arbeit in Wiesbaden. Denn vor Ort erfahren wir aus erster Hand, wie sich die Situation in den einzelnen Justizvollzugsanstalten darstellt und wo gegebenenfalls der Schuh drückt. So können wir entsprechende Verbesserungen zielgerichtet und planvoll angehen.“

Sepp-Herberger-Urkunde für gelungene Resozialisierung

Besonders erfreulich ist die Auszeichnung der Justizvollzugsanstalt Rockenberg mit der Sepp-Herberger-Urkunde für gelungene Resozialisierung, die der Anstalt im vergangenen Jahr bereits zum zweiten Mal – nach 2020 – verliehen wurde. Die Auszeichnung erfolgte für die gelungene Integration eines jungen Strafgefangenen in den Fußballverein SG Melbach 1927 e.V. Der ehemalige Strafgefangene hatte sich bereits während der Haft als guter und engagierter Fußballer erwiesen. Im Rahmen der Entlassungsvorbereitungen wurde der Kontakt zu dem Fußballverein vermittelt, um neben der bereits organisierten Berufstätigkeit eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu gewährleisten. Nach seiner Entlassung fing der junge Mann an, bei der SG 1927 Melbach regelmäßig zu trainieren und wurde schnell Stammspieler in der ersten Mannschaft des Vereins. Begleitend zu seiner Integration in den Verein kümmerte man sich von Vereinsseite um Unterstützung des Jugendlichen bei der Wohnungssuche und weiteren Fragen.

Justizstaatssekretärin Tanja Eichner erklärte: „Diese Würdigung zeigt, dass die Anstalt eine herausragende Rolle im Bereich der Resozialisierung einnimmt. Gerade für die jungen Gefangenen spielt der Sport eine wichtige Rolle, insbesondere zur Vermittlung von Fairness, Teamgeist und Respekt.“

Unterschiedliche Bildungs- und Ausbildungsangebote

Die Bedeutung des Sports in dem Jugendgefängnis zeigt sich beispielsweise auch daran, dass dort im November 2022 ein Fußballturnier zwischen Gefangenen und Bediensteten der Justiz sowie Polizei ausgerichtet wurde. „Solch sportliche Highlights bringen nicht nur Abwechslung in den Alltag im Vollzug, sondern begeistern alle Teilnehmer gleichermaßen und tragen wesentlich zur Resozialisierung der Gefangenen bei. Darüber hinaus werden tiergestützte Arbeit, musikpädagogische Gruppen und soziale Trainingskurse innerhalb der Anstalt angeboten.“, teilte Justizstaatssekretärin Tanja Eichner bei ihrem Besuch mit.

Neben sportlichen Angeboten können die jungen Inhaftierten auch unterschiedliche Bildungs- und Ausbildungsangebote wahrnehmen. „Die Gefangenen können beispielsweise eine berufliche Ausbildung zum Maler und Lackierer, Koch, Metallbauer sowie zum Kfz-Mechatroniker absolvieren. Damit erreichen sie eine gute Grundlage für die Zeit nach der Entlassung und finden bestenfalls leichter beruflichen Anschluss.“, sagte Justizstaatssekretärin Tanja Eichner. Sie hob hervor, dass diese vielfältigen Angebote die Inhaftierten auch dazu bewegen sollen, sich mit ihren Taten und mit ihrer Zukunft auseinanderzusetzen. Sie fügte hinzu: „Gerade bei jungen Gefangenen versuchen wir hiermit kriminelle Karrieren zu beenden und ihnen einen neuen straffreien Weg aufzuzeigen. Der Justizvollzugsanstalt Rockenberg gelingt dies in besonders gutem Maße. Daher danke ich der Anstaltsleiterin Frau Schmid und allen Bediensteten dafür, dass sie durch ihr großes Engagement für einen sicheren Vollzug und die bestmögliche Resozialisierung der jungen Inhaftierten sorgen.“

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