Das dritte Haus des Jugendrechts in Frankfurt am Main Süd hat bereits am 1. Juni 2021 seine Arbeit aufgenommen. Die Einrichtung bearbeitet Ermittlungsverfahren unter anderem aus den Stadtteilen Sachsenhausen, Oberrad und Gallus. Zudem haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das vierte Haus des Jugendrechts Frankfurt Mitte/Ost seit dem 3. Januar 2022 mit ihrer Tätigkeit in der Liegenschaft begonnen – bis zur Anmietung einer eigenen Einrichtung im Osten Frankfurts. Damit ist Frankfurt am Main bundesweit die erste Großstadt, die flächendeckend mit Häusern des Jugendrechts abgedeckt ist.
Heute haben Justizministerin Eva Kühne-Hörmann, Finanzminister Michael Boddenberg sowie Stadträtin Elke Voitl, Polizeipräsident Gerhard Bereswill und Generalstaatsanwalt Torsten Kunze die Einrichtung besucht.
Justizministerin Eva Kühne-Hörmann: „Seit über einem halben Jahr arbeiten Staatsanwaltschaft, Polizei und Jugendgerichtshilfe erfolgreich unter einem Dach zusammen – auch während der Corona-Pandemie. Damit zeigt die Justiz, dass sie auch in Krisensituationen arbeitsfähig ist, schließlich gibt es weiterhin jugendliche Kriminelle. Diese sollen auch in Pandemiezeiten von dem umfangreichen Präventionsprogramm profitieren können. So wurden im vergangenen Jahr in dem Haus des Jugendrechts Süd rund 1400 Ermittlungsverfahren bearbeitet. Die Vorteile der Zusammenarbeit sind eine gebündelte jugendstrafrechtliche und -pädagogische Expertise, kurze Wege, rasche Absprachen und die Möglichkeit, effektive Entscheidungen herbeizuführen. Damit versuchen wir den Jugendlichen einen sinnvollen Ausweg zu eröffnen und kriminelle Karrieren gar nicht erst entstehen zu lassen. Denn oft ist es nicht die Strafe selbst, sondern die Tatsache, dass unmittelbar eine gesellschaftliche Reaktion folgt, die Jugendliche zum Umdenken bewegt. Die anderen Häuser des Jugendrechts in Kassel, Wiesbaden, Offenbach und Frankfurt am Main zeigen, dass wir mit diesem präventiven Ansatz auf dem richtigen Weg sind, Jugendkriminalität effektiv zu bekämpfen.“
Finanzminister Michael Boddenberg: „Kurze Wege für möglichst kurze kriminelle Karrieren: Das ist das langfristig erfolgreiche Modell der hessischen Häuser des Jugendrechts. Seit über zehn Jahren machen sie Hessen ein gutes Stück sicherer und helfen Jugendlichen in schwierigen Situationen. Investitionen in diese vorbildliche Zusammenarbeit aller für die Bekämpfung der Jugendkriminalität relevanten Partner zahlen sich aus: für die betroffenen Jugendlichen, ihre Familien und für die gesamte Gesellschaft. Das zeigt auch die bemerkenswerte Arbeit, die bereits in den Anfangsmonaten im Haus des Jugendrechts Frankfurt Süd geleistet wird.“