Der Hessische Minister der Justiz, Prof. Dr. Roman Poseck, hat heute Markus Huth als „Menschen des Respekts“ ausgezeichnet, um ihn für seine Vereinsarbeit zu würdigen. Der 23-Jährige war 2017 in seiner Funktion für das Kinder- und Jugendparlament Mitinitiator der Ausstellung „Erfasst, verfolgt, vernichtet“ zum NS-Krankenmord in Weilburg. Daran anschließend haben 2018 Herr Huth und weitere Bürgerinnen und Bürger den Verein „Weilburg erinnert e.V.“ gegründet. Der Verein befasst sich mit der NS-Vergangenheit in Weilburg und der Umgebung und erinnert an alle Opfergruppen des Nationalsozialismus aus Weilburg und dem ehemaligen Oberlahnkreis (Landkreis Limburg-Weilburg). Ziel ist es, insbesondere in Schulklassen die Erinnerung durch Ausstellungsführungen, Theaterstücke, Theaterprojekte und Zeitzeugengespräche zu stärken.
Justizminister Prof. Dr. Roman Poseck hat heute die Ausstellung „Es lebe die Freiheit“ des Vereins „Weilburg erinnert“ besucht und dabei die Vereinsarbeit gewürdigt: „Lieber Herr Huth, es ist mir eine Freude, heute die Ausstellung besichtigen zu können. Die Bilder in der Ausstellung dokumentieren, wie wichtig es ist, sich mit den Schrecken des Nationalsozialismus insgesamt und auch mit regionalen Bezügen auseinanderzusetzen. Ich habe großen Respekt vor dem, was die Vereinsmitglieder von ‚Weilburg erinnert‘ auf die Beine gestellt haben und möchte mich heute im Namen der Hessischen Landesregierung, aber auch persönlich bei Ihnen allen ganz herzlich bedanken. Sie alle sind im Verein ehrenamtlich tätig und haben unsere Wertschätzung verdient. Besonders hervorheben und stellvertretend würdigen möchte ich in diesem Rahmen Markus Huth als Initiator und Vorbild.“
Die Jugend ist unsere Zukunft
„Lieber Herr Huth, ich darf Sie heute für Ihren vorbildlichen und freiwilligen Beitrag für die Gemeinschaft mit der Auszeichnung ‚Menschen des Respekts‘ ehren. Meinen herzlichen Glückwunsch für Sie und für den gesamten Verein ‚Weilburg erinnert‘! Sie engagieren sich schon in jungen Jahren unermüdlich für die Gemeinschaft. Sie sind für ganz viele junge Menschen ein Vorbild. Sie halten die Erinnerung an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte wach und leisten damit einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft und Demokratie heute. Sie schaffen eine lebendige Diskussionskultur in Ihrer Region, in Ihrer Gemeinde. Gerade in Zeiten der Unsicherheit und der Angriffe auf unsere Werteordnung brauchen wir eine aktive Erinnerungskultur. Das sind wir den unzähligen Opfern des Nationalsozialismus und dem uns verbindenden ‚Nie wieder‘ schuldig. Sie haben direkt nach Ihrem Abitur den Verein ‚Weilburg erinnert‘ gegründet, der sich mit der Aufarbeitung der NS-Geschichte in dieser Region befasst. Ein Schwerpunkt des Vereins ist die Jugendarbeit. Die Jugend ist unsere Zukunft. Es ist daher besonders wichtig, jungen Menschen die Schrecken und Abgründe einer Diktatur zu verdeutlichen. Durch die von dem Verein angebotenen Theaterprojekte, Veranstaltungen oder Ausflüge werden Schülerinnen und Schüler für das Thema ‚Nationalsozialismus‘ sensibilisiert. Wir sind alle aufgerufen, den neuen Formen des Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft entschieden entgegenzutreten und unsere Demokratie zu schützen. Die fließenden Übergänge vom Rechtspopulismus, zum Rechtsextremismus bis hin zum Rechtsterrorismus sehe ich mit sehr großer Sorge“, sagte der hessische Justizminister heute in Weilburg.
„Wir wollen mit der Kampagne ‚Hessen lebt Respekt‘ bewusst ein Zeichen gegen Rücksichtslosigkeit, gegen Ausgrenzung und gegen Gewalt und Hass setzen. Respekt ist die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben, für ein erfolgreiches Miteinander in der Gesellschaft. Der respektvolle Umgang verhindert Rücksichtslosigkeit, Gleichgültigkeit und Intoleranz. Respekt ist ein unverzichtbarer Teil unserer Werteordnung. Als Hessische Landesregierung wollen auch weiterhin für diese Werte werben. Dafür steht „Hessen lebt Respekt“. Herr Huth, ich danke Ihnen, dass Sie sich täglich dafür einsetzen, dass wir eine Kultur des Miteinanders und des Zusammenhalts in Hessen pflegen“, so Prof. Dr. Roman Poseck abschließend.
Auszeichnungen seit 2017
Seit 2017 zeichnet die Landesregierung regelmäßig Menschen aus, die durch ihre Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Höflichkeit einen besonderen Eindruck hinterlassen haben. Landesweit können die Hessinnen und Hessen dabei „Menschen des Respekts“ vorschlagen. Aus allen Empfehlungen werden herausragende Persönlichkeiten ausgewählt, ihre Geschichte erzählt und mit einer Auszeichnung gewürdigt.