Hessens Justizminister Roman Poseck hat heute das Amtsgericht Fulda besucht, um sich mit dem Direktor des Amtsgerichts Udo Lautenbach sowie den örtlichen Gremien auszutauschen. Am Amtsgericht Fulda sind aktuell 16 Richterinnen und Richter sowie 92 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig.
Ausbildungsstandort mit großer Bedeutung
Justizminister Roman Poseck erklärte anlässlich seines Besuchs: „Das Amtsgericht Fulda ist für die Region Osthessen auch als Ausbildungsstandort von großer Bedeutung. Es bildet sowohl Justizfachangestellte als auch Beamtinnen und Beamte des mittleren und gehobenen Dienstes aus. Dabei werden auch die Auszubildenden der Sozialgerichtsbarkeit mitausgebildet. In den nächsten Jahren steht nun die Sanierung des Justizzentrums Fulda an, während der das Amtsgericht Fulda vorübergehend in das ehemalige Gebäude des Finanzamts Fulda umziehen wird. Hierbei werden auch die Ausbildungskapazitäten zu berücksichtigen sein. Mit der anstehenden Sanierung des Justizzentrums wird der Standort Fulda modernisiert und zukunftsfest gemacht.“
Das Amtsgericht Fulda befindet sich überwiegend im älteren Teil des zwischen den Straßen Am Rosengarten und Königstraße gelegenen Gebäudeensembles, in dem in weiteren Gebäudeteilen auch das Landgericht Fulda, die Staatsanwaltschaft Fulda sowie die Justizvollzugsanstalt Fulda untergebracht sind. In den kommenden Jahren wird eine Grundsanierung des gesamten Behördenzentrums Fulda mit den darin untergebrachten Justizbehörden sowie dem Finanzamt stattfinden. Nach dem Auszug des Finanzamts Fulda Ende dieses Jahres und dessen Sanierung wird die Justiz in das Gebäude umziehen, um die weitere Sanierung des Justizzentrums zu ermöglichen. Nach Abschluss der Sanierungs- und Umbauarbeiten soll dann der Rückumzug in die Justizgebäude erfolgen.
E-Akte im Amstgericht Fulda
Derzeit finden bei dem Amtsgericht Fulda die Schulungen zur Nutzung der elektronischen Akte statt. Das Rollout der elektronischen Akte in Zivil- und Insolvenzsachen steht unmittelbar bevor. Es ist für September dieses Jahres vorgesehen. Nachdem in der ordentlichen Gerichtsbarkeit bereits alle hessischen Landgerichte bei Neueingängen in Zivilsachen und die Amtsgerichte Bad Homburg, Bensheim, Darmstadt und Dieburg mit der elektronischen Akte arbeiten, werden nun nach und nach auch die weiteren hessischen Amtsgerichte mit der elektronischen Akte ausgestattet.
Am Amtsgericht Fulda fand am 28. Juni 2023 eine der 15 Veranstaltungen der diesjährigen Veranstaltungsreihe „Tag des Rechtsstaates“ statt. Die durch das Hessische Ministerium der Justiz in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Kultusministerium und dem Hessischen Ministerium des Innern und für Sport entwickelte Veranstaltungsreihe hat von Februar bis Juli dieses Jahres rund 2.000 Schülerinnen und Schülern hessenweit die Bedeutung des Rechtsstaates und wichtiger Institutionen nähergebracht. Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler mit Berufsgruppen von Polizei und Justiz ins Gespräch kommen und deren Funktion im Rechtsstaat sowie die Abläufe vor Ort interaktiv kennenlernen. Am „Tag des Rechtsstaates“ am Amtsgericht Fulda nahmen rund 80 Schülerinnen und Schüler aus Fulda und Schlüchtern teil, die unter anderem die Gelegenheit hatten, an simulierten Gerichtsverhandlungen teilzunehmen, die Justizvollzugsanstalt Fulda zu besichtigen und von dem aus den Medien bekannten Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke zu erfahren, welche Rolle etwa Insekten in Todesermittlungsverfahren spielen können.
„Das Amtsgericht Fulda engagiert sich in vorbildlicher Weise für die Ausbildung in der hessischen Justiz sowie für die Nachwuchsgewinnung. So bildet das Amtsgericht Fulda nicht nur die Kolleginnen und Kollegen von morgen aus, sondern wirbt auch, wie beim Tag des Rechtsstaates, bei den Schülerinnen und Schülern aktiv für die attraktiven Berufe in der Justiz. Ich bedanke mich bei allen Beschäftigten des Amtsgerichts Fulda für ihr besonderes Engagement“, erklärte Roman Poseck abschließend.