Im Rahmen der Veranstaltung am Amtsgericht Kassel hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, diejenigen kennenzulernen, die den Rechtsstaat bei Gericht repräsentieren und ihn mit Leben füllen. So konnten sie zum Beispiel Fragen an Richterinnen, Staatsanwälte, Amtsanwältinnen, Rechtspflegerinnen, Justizfachangestellte, Justizfachwirte, Justizvollzugsbeamte, Wachtmeister und Gerichtsvollzieherinnen zu ihren Berufen und zu ihrer täglichen Arbeit stellen und mit ihnen persönlich ins Gespräch treten.
Die am „Tag des Rechtsstaates“ in Kassel teilnehmenden Schülerinnen und Schüler erlebten bei einer Vorführung, wie die Diensthunde des Justizvollzugs in den hessischen Haftanstalten Drogen und Handyteile aufspüren. Im Rahmen einer Führung durch das Gericht konnten sie ferner selbst einen Eindruck davon gewinnen, wie das Amtsgericht Kassel, verschiedene Gerichtssäle und zum Beispiel auch der Zellentrakt des Gerichts ausgestattet sind.
Rollenspiele und Live-Veranstaltungen
Weiterhin hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, unter professioneller Anleitung selbst aktiv an simulierten Gerichtsverhandlungen mitzuwirken und hierbei Rollen etwa als Staatsanwältin, als Rechtsanwalt, als Angeklagte oder als Zeuginnen und Zeugen einzunehmen. Den verhandelten Fall und die von ihnen übernommenen Rollen haben sie hierfür im Vorfeld zum „Tag des Rechtsstaates“ im Rahmen des Unterrichts vorbereitet.
Auch konnten sie an Live-Veranstaltungen des Direktors des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Frankfurt am Main Prof. Dr. Marcel A. Verhoff teilnehmen. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Identifizierung von Täterinnen und Tätern mittels forensischer DNA-Analysen, die Bestimmung von Leichenliegezeiten und die Begutachtung knöcherner Strukturen. Durch die Vorführung von Anschauungsmaterial konnten die Schülerinnen und Schüler dabei auch erfahren, wie zum Beispiel Knochen unterschieden werden können.
„Rückmeldungen sind durchweg positiv“
Die Veranstaltungsreihe „Tag des Rechtsstaates“ wurde durch das Hessische Ministerium der Justiz gemeinsam mit dem Hessischen Kultusministerium und dem Hessischen Ministerium des Innern und für Sport entwickelt, um Schülerinnen und Schülern die Bedeutung des Rechtsstaates und wichtiger Institutionen näherzubringen. Mit dem „Tag des Rechtsstaates“ wird in diesem Jahr etwa 2.000 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern hessenweit die Möglichkeit eröffnet, mit Berufsgruppen von Polizei und Justiz ins Gespräch zu kommen und deren Funktion im Rechtsstaat sowie die Abläufe vor Ort interaktiv kennenzulernen.
„Die Rückmeldungen sowohl der Schülerinnen und Schüler als auch der sie begleitenden Lehrerinnen und Lehrer, die an den bisherigen Veranstaltungen der Veranstaltungsreihe teilgenommen haben, sind durchweg positiv. Der ,Tag des Rechtsstaates‘ am Amtsgericht Kassel ist bereits die siebte Veranstaltung der Justiz in diesem Jahr, nach den Veranstaltungen in Frankfurt, Limburg, Hanau, Darmstadt, Gießen und Fulda. Eine weitere Veranstaltung, die zugleich den Abschluss der diesjährigen Veranstaltungsreihe bildet, findet am 17. Juli am Amtsgericht Wiesbaden statt. Es würde mich sehr freuen, wenn der ,Tag des Rechtsstaates‘ auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden könnte. Mit der Veranstaltung zeigen wir den Jugendlichen auf, welche Chancen die Justiz in beruflicher Hinsicht bietet. Vielleicht können wir einen Teil von ihnen in Zukunft bei uns als neue Kolleginnen und Kollegen begrüßen. So präsentiert sich die hessische Justiz im Rahmen der Veranstaltungsreihe auch als äußerst attraktiver Arbeitgeber. Ich bedanke mich an dieser Stelle ausdrücklich bei allen am ,Tag des Rechtsstaates‘ mitwirkenden Kolleginnen und Kollegen. Ihr Engagement vor Ort für unseren Rechtsstaat und Ihr Einsatz dafür, den hessischen Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Justiz zu vermitteln, ist vorbildlich und beeindruckt mich sehr“, erklärte Roman Poseck abschließend.